Ändern des Workflows
Über die Jahre erarbeitet sich ein Fotograf einen gewissen Arbeitsablauf, um die Produktivität zu steigern und die Effektivität zu optimieren. Man lernt mit den vorhanden Werkzeugen umzugehen, lernt jeden Knopf an der Kamera und auch jede Eigenheit.
Diesen Punkt hab ich vor einiger Zeit erreicht. Ich kenne gewisse Prozesse, um einen speziellen Look in einem Foto zu erzeugen, kenne die Stärken und Schwächen meiner Kamera und der Software in der Postproduktion.
Wenn man erstmal einen gewissen Workflow erarbeitet hat, dann kann das zu einem immer wiederkehrenden Prozess mit ähnlichen Ergebnisse führen. Das muss zwangsweise nichts schlechtes sein, da man womöglich sehr schnell, sehr gute Arbeit abliefern kann. Aber wie in vielen Bereichen, muss man in der Fotografie stets lernen und neue Wege beschreiten, um sich weiterzuentwickeln. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass aus der Komfortzone ausbrechen zu den ehrgeizigsten Wegen hierzu zählt.
Also hab ich begonnen, einige Aspekte meiner Arbeitsweise bewusst zu ändern. Letztes Jahr hab ich teilweise meine Ausrüstung getauscht und vor einigen Wochen meine Postproduktion umgestellt.
Eine große Veränderung in der Postproduktion is sicherlich die schwierigste Aufgabe. Es dauert, um Tastenkürzel sowie das Verhalten zu erlernen und einen neuen Workflow zu erarbeiten. Es kostet einiges an Überwindung, um diesen Schritt zu wagen.
Aber es zahlt sich aus. Es zeigen sich plötzlich neue Möglichkeiten und Wege, um neue kreative Werke zu erstellen, was mich wiederum ermutigt, gänzlich neue Sachen auszuprobieren.
Mitten in der Umstellung der Postproduktion hatte ich ein Shooting mit der unglaublich talentierten Sarah Est. Nachdem mein üblicher Arbeitsablauf durchbrochen war und noch immer ist, war eine große Herausforderung, um die Leistung abzuliefern, die jeder gewohnt ist. Also musste sich mich um so mehr in der Postproduktion bemühen, um auch in der schwierigen Situation erfolgreich zu sein. Kurzum: Sarah ist glücklich, also bin ich es auch.
veröffentlicht am 22. Mär 2015 von Martin Hauser